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Taycan 4S: Stromverbrauch kombiniert in kWh/100 km: 27,0 (NEFZ); 26,0–21,9 (WLTP); CO₂-Emissionen kombiniert in g/km: 0 (NEFZ); 0 (WLTP); elektrische Reich- weite in km: 389–464 (WLTP) · 437–524 (WLTP innerorts) In einer unscheinbaren Seitenstraße in der Nähe der Fabrik in Otten- sen suchen wir sein Atelier auf. Einen ersten Eindruck von Kunst finden wir – wenn auch sicher ungewollt – an den Wänden der Mietshäuser: Graffiti ist in diesem Stadtteil nichts Ungewöhnliches. Es geht durch eine Hauseinfahrt in einen Innenhof voller Grün. Eine Oase, weit weg vom quirligen Stadtleben, in der Träume auf Leinwand Wirklichkeit werden. Das Atelier wirkt eher wie ein großes Haus. Es empfängt uns nicht nur der Künstler selbst, sondern auch ein modern eingerichtetes Wohn- zimmer, das zum Verweilen einlädt – und das den Blick auf mehrere Großkunstwerke freigibt, die vor Kurzem fertiggestellt wurden und nun ein neues Wohnzimmer suchen. Von Paul Schraders Schaffens- raum überzeugen wir uns im ersten Stock. „Sorry, sieht alles etwas wild aus.“ Neben viel Farbe auf Leinwänden sind auch die Holzdielen zu einem Kunstwerk aus Farbresten geworden. „Bis zu einem Monat arbeite ich an einem Bild. Es werden Farbschichten aufgetragen, verworfen und wieder abgetragen. Das geht so lange, bis das Bild in meinem Kopf auf Leinwand gebannt wurde und perfekt ist.“ Den Grundstein der Marke Porsche legte Ferry Porsche, als er von einem Sportwagen träumte, den es so nicht gab, und er ihn darauf- hin selbst baute. Was ist Paul Schraders Sportwagen? „Ein Schlüssel­ erlebnis hatte ich einmal auf der Art Basel, die voll von unfassbar guten Bildern war. Doch keines zog mich voll und ganz in seinen Bann. Ich entschloss mich, genau ein solches zu schaffen.“ 3 Adjektive, die einen Schrader beschreiben? „Intensiv. Poetisch. Verträumt.“ Wir sehen uns um und können dem nur zustimmen. Doch noch ein weiteres Kunstwerk steht zurzeit in seiner Tiefgarage: ein Taycan 4S. „Lust auf eine kleine Spritztour durch Hamburg?“ Den Deal gehen wir ein und bitten Paul Schrader, die Hamburger Statio- nen abzufahren, die einen nachhaltigen Einfluss auf seine Künstler- karriere hatten. Erster Stopp: die Max-Brauer-Schule in Altona. „Hier habe ich mein Abi gemacht. Leistungskurse Kunst und Deutsch.“ Klar, was auch sonst? „Doch im Anschluss ging es für mich erst einmal ins Jurastudium. Ich pro- movierte am Max-Planck-Institut in Hamburg im Bereich ‚Europäisches und amerikanisches Kartellrecht‘ und arbeitete als Volljurist in einer Kanz- lei.“ Und wann kam die Malerei? „Die war schon immer da. Als Teenager war ich bekannt für meine Sprayerkunst. Meine Eltern haben mir immer viele Freiheiten gelassen und mich in allem gefördert. Dazu kam noch mein innerer Drive, etwas Kreatives zu schaffen. Doch die Herausforderung ist, von Kunst auch leben zu können.“ Paul Schrader wendet den Taycan und wählt als nächstes Navigationsziel die Hamburger Kunsthalle aus. Wir sind gespannt, was kommt. „In der dritten Klasse besuchten wir die Kunsthalle. Während unserer Füh- rung bestaunten wir den ‚Goldfisch‘ von Paul Klee und durften das Gemälde nachmalen. Uns wurde gesagt, dass dieses Bild Millionen wert ist. So kam schnell die Frage auf, warum Paul Klees Goldfisch so viel kostet und unsere Goldfische nichts. Doch auch Paul Klee hat klein angefangen und sich getraut, auszustellen. Das blieb mir stets im Kopf und so fing auch ich irgendwann an, parallel zu meiner Arbeit als Jurist meine Bilder der Öffentlichkeit zu präsentieren.“ Anscheinend mit Erfolg, denn die Nach- frage übersteigt bei Weitem das Angebot der rund 25 Bilder pro Jahr. „So kam die Zeit, dass ich meinen Job als Jurist beendete, um mich voll- kommen meinem Traum, der Malerei, zuzuwenden. Eine Entscheidung, die ich nie bereut habe.“ TRÄUMER 15

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